Thueringer Persoenlichkeiten: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:ThüringerPersönlichkeiten.jpg|310px|right]]'''Das Buch des Historikers Dr. Steffen Raßloff porträtiert anschaulich und reich bebildert 55 Persönlichkeiten, die Thüringen geprägt und Weltgeschichte geschrieben haben.'''
[[Datei:ThüringerPersönlichkeiten.jpg|310px|right]]'''Das Buch des Historikers Dr. Steffen Raßloff porträtiert anschaulich und reich bebildert 55 Persönlichkeiten, die das Kulturland Thüringen geprägt und Weltgeschichte geschrieben haben.'''





Version vom 14. Februar 2024, 15:04 Uhr

Thüringer Persönlichkeiten

ThüringerPersönlichkeiten.jpg

Das Buch des Historikers Dr. Steffen Raßloff porträtiert anschaulich und reich bebildert 55 Persönlichkeiten, die das Kulturland Thüringen geprägt und Weltgeschichte geschrieben haben.


Der Kabarettist und Sänger Rainald Grebe hat 2004 in seiner bitterbösen, aber doch von spürbarer Sympathie getragenen Hymne Thüringen als „das Land ohne Prominente“ besungen. Naja, gut, zumindest fast. Immerhin werden die Sportlerin Heike Drechsler und CDU-Politikerin Dagmar Schipanski ebenso genannt, wie Rennsteiglied-Sänger Herbert Roth und Weimars Dichterfürst Goethe. Grebe beendet das parodistisch überzeichnete Lied versöhnlich mit der Liebeserklärung an die Mamis, die so wunderbare Klöße kochen, und an die Männer, die nur still im Garten grillen wollen.

Thüringen, das Kloß- und Bratwurstland ohne Prominente? Keineswegs! Und das weiß natürlich auch Rainald Grebe, der einige Jahre in Jena gelebt hat. Ganz im Gegenteil gilt das erst im 20. Jahrhundert staatlich vereinte „Land der Residenzen“ mit seiner einzigartigen Dichte an Schlössern, Museen und Theatern als Herzstück der Kulturnation. Mit Johann Wolfgang Goethe spricht Grebe selbst das Klassische Weimar an, UNESCO-Weltkulturerbe mit weiteren Promis der Literaturgeschichte wie Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried Herder und Friedrich Schiller. Der Weltkulturort Wartburg steht für die sagenumwobenen Landgrafen, die heilige Elisabeth und Reformator Martin Luther. Mit dessen Gegenspieler Thomas Müntzer kulminierte der Bauernkrieg am Fuße des Kyffhäusers, der sich mit der Sage von Kaiser Barbarossa verbunden hat. Zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt auch das jüdische Erbe in Erfurt, verkörpert von Kalman von Wiehe. Echte Thüringer waren Hermann von Salza, Meister Eckhart, Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Friedrich Fröbel, Alfred Brehm, Leopold Ranke, Carl Zeiß und Otto Dix. Zugewanderte Kulturgrößen von Adam Ries über Franz Liszt bis zu Friedrich Nietzsche und Walter Gropius haben bleibende Spuren hinterlassen.

Andere Persönlichkeiten stehen für die 1500-jährige Landesgeschichte im engeren Sinne, der noch eine Vorgeschichte von Weltformat vorangeht. Von Prinzessin Radegunde und Missionar Bonifatius zieht sich die Reihe bis hin zu kulturfreudigen Kleinstaatenfürsten und Pionieren der Demokratiegeschichte. Viele nicht mehr ganz so präsente Thüringer sind durch ihre Leistungen ins kollektive Gedächtnis eingegangen: Sagen und Lieder, Reformpädagogik, Abstammungslehre, Verlagswesen, Versicherungen, Waffentechnik und Gartenbau. Selbst die Brooklyn Bridge in New York verdankt sich einem Thüringer. In jüngerer Zeit haben Spitzensportler wie Roland Matthes, Hans Meyer, Olaf Ludwig, Gunda Niemann-Stirnemann und Kati Wilhelm Thüringen bekannt gemacht. Seine große Musikgeschichte wird von Stars wie Clueso fortgeschrieben. So spiegelt sich in den Lebensbildern jener bedeutenden Frauen und Männer die Landesgeschichte Thüringens mit ihren weltweit ausstrahlenden Highlights.


Steffen Raßloff: Thüringer Persönlichkeiten. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Tübingen 2024 (Sutton Verlag). (erscheint März 2024)


Siehe auch: Geschichte Thüringens