Friedliche Revolution und Landesgründung in Thüringen 1989/90: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Steffen Raßloff]]: Friedliche Revolution und Landesgründung in Thüringen 1989/90''' (Schriften der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen). Erfurt 2009 (3. Auflage 2011).
'''[[Steffen Raßloff]]: Friedliche Revolution und Landesgründung in Thüringen 1989/90''' (Schriften der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen). Erfurt 2009 (4. Auflage 2013).




Siehe auch: '''[[Geschichte Thüringens]]''', '''[[Geschichte der Stadt Erfurt]]''', '''[[Besetzung_MfS_Bezirksverwaltung_Erfurt_1989|Stasibesetzung Erfurt 1989]]''', '''[[Transparente_der_Friedlichen_Revolution_1989|Transparente von 1989]]'''
Siehe auch: '''[[Geschichte Thüringens]]''', '''[[Geschichte der Stadt Erfurt]]''', '''[[Besetzung_MfS_Bezirksverwaltung_Erfurt_1989|Stasibesetzung Erfurt 1989]]''', '''[[Transparente_der_Friedlichen_Revolution_1989|Transparente von 1989]]'''

Version vom 23. Dezember 2012, 12:52 Uhr

Friedliche Revolution und Landesgründung in Thüringen

Wendebuchschmal.jpg

Die Friedliche Revolution in der DDR und die Wiedervereinigung Deutschlands 1989/90 markieren den Wendepunkt vom geteilten Nachkriegsdeutschland hin zur souveränen "Berliner Republik" von heute. Zugleich stehen sie für den Zusammenbruch des sozialistischen Ostblocks unter Vorherrschaft der Sowjetunion. Mögen die weltpolitischen Rahmenbedingungen eine wichtige Voraussetzung gewesen sein, so war die "Wende" aber doch ganz wesentlich ein Werk der Menschen in der DDR. Für viele stellt sie einen besonders emotionalen Lebensabschnitt dar. Erwachter demokratischer Bürgergeist, die Befreiung aus starren Konventionen, Grenzen und Ängsten, ganz neue persönliche Perspektiven, rasante historische Entwicklungen bis hin zur Euphorie des Mauerfalls bleiben unvergessen.

Freilich gingen nicht alle Hoffnungen in den "neuen" Bundesländern auf. Der Zusammenbruch großer Wirtschaftsbereiche sorgte für Abwanderung und hohe Arbeitslosigkeit, viele Menschen gerieten aus gewohnten Lebensbahnen. So mancher Wendeaktivist wiederum sah Chancen auf eine Erneuerung der Gesellschaft aus eigener Kraft vertan. Noch immer lassen sich Unterschiede in Lebenswelt und Mentalität zwischen Ost und West nicht verleugnen. Um so wichtiger ist es daran zu erinnern, warum und wie die Menschen im Herbst 1989 der SED-Diktatur ein Ende bereiteten und mehrheitlich die Vereinigung der beiden deutschen Staaten begrüßten.

Die drei südwestlichen DDR-Bezirke Erfurt, Gera und Suhl gehörten vor dem Mauerfall am 9. November 1989 nicht zu den wichtigsten Impulsregionen der Wende. In den Grenzbezirken herrschten zudem SED-Bezirkssekretäre und MfS-Leiter, die als Hardliner galten. Dennoch lassen sich die ereignisdichten Entwicklungen auch hier lebendig nachvollziehen. Nach dem Zusammenbruch der Parteiherrschaft fand Thüringen zudem rasch Anschluss an die allgemeine Entwicklung. Die erste Besetzung einer MfS-Bezirksverwaltung in Erfurt am 4. Dezember 1989 macht dies deutlich. Von Beginn an war das Streben nach Freiheit und Einheit auch mit dem Wunsch nach Wiederherstellung eines Landes Thüringen verknüpft, wie es 1952 im Zuge der Bildung von Bezirken in der DDR aufgelöst worden war. Am 3. Oktober 1990 trat das Bundesland Thüringen (seit 1993 Freistaat Thüringen) aus den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl sowie den Kreisen Altenburg, Schmölln und Artern ins Leben.


Steffen Raßloff: Friedliche Revolution und Landesgründung in Thüringen 1989/90 (Schriften der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen). Erfurt 2009 (4. Auflage 2013).


Siehe auch: Geschichte Thüringens, Geschichte der Stadt Erfurt, Stasibesetzung Erfurt 1989, Transparente von 1989