Preußen

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Preußen


Siehe auch Preußen in Erfurt 1802-1918


Der Name Preußen kommt vom ostpreußischen Teil des Landes, der vom Deutschen Orden im Mittelalter den heidnischen Pruzzen abgerungen wurde. Der Deutsche Orden herrschte bis 1466, dann musste er weite Teile unter polnische Herrschaft stellen. Der Hochmeister Albrecht von Brandenburg-Ansbach wandelte im Zuge der Reformation den Ordenstaat mit Zustimmung der polnischen Krone in ein nicht souveränes Herzogtum um.

Nach dem Tode seines Sohnes und Nachfolgers gelangte es an den kurfürstlich-brandenburgischen Teil der Hohenzollern. Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst schaffte es im schwedisch-polnischen Krieg, die Unabhängigkeit des Herzogtums herzustellen. Sein Nachfolger Friedrich I. ließ sich in Königsberg 1701 zum König in Preußen krönen, da dieses Gebiet nicht zum Heiligen Römischen Reich deutscher Nation (HRR) gehörte. So wurde der Name Preußen auch auf die anderen, von den brandenburgischen Hohenzollern regierten Landesteile übertragen.

Dieses Preußen war ein unzusammenhängendes Gebiet, das von der Memel bis zum Rhein reichte. Da es viele verschiedene Mentalitäten umfasste, entstanden unter den Königen Friedrich Wilhelm I., dem Soldatenkönig, und Friedrich II.?, dem Großen, der so genannte preußische Geist und die preußischen Tugenden. Diese sind: Toleranz, Pflichtgefühl, Sparsamkeit, Ehrlichkeit etc. Dies führte aber auch dazu, dass Preußen ein Obrigkeitsstaat wurde.

Nach den Reichseinigungskriegen umfasste der Preußische Staat nunmehr den Norddeutschen Raum von Tilsit im Nordosten bis Aachen im Westen und die Mainlinie im Süden.

Mit der Revolution 1918 wurde Preußen ein sozialdemokratisch regiertes Land, das durch den so genannten Preußenschlag (v. Papen) mit dem Reich? gleichgeschaltet und dann von den Nazis okkupiert wurde.

1945 mit dem Ende des II. Weltkrieges de facto von der Landkarte verschwunden, lösten die Besatzungsmächte 1947 den Preußischen Staat auch formal auf, da er der "Hort des Militarismus und der deutschen Aggression" gewesen sei.

Die Stadt Erfurt gehörte von 1802 bis 1945 - mit Unterbrechung der "Franzosenzeit" 1806-1814 - zu Preußen. In dieser Zeit hatte sich in Teilen der Bevökerung ein ausgesprochener preußischer Landespatriotismus ausgeprägt, da in die "Preußenzeit" der Aufstieg Erfurts zur prosperierenden Industriegroßstadt und modernen Metropole Thüringens fiel.