Ackerhof: Unterschied zwischen den Versionen

Aus erfurt-web.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(13 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 2: Zeile 2:


Ursprünglich existierte auf dem Gelände des heutigen '''Ackerhof'''es ein '''jüdischer Friedhof'''. Nach dem Pogrom von 1349 wurden die '''Juden''' '''1458''' (manche Quellen schreiben 1453) '''das zweite Mal''' aus Erfurt '''vertrieben'''. Dieses Mal dauerte die Wiederansiedlung der Juden ca. 350 Jahre bis zum Beginn der Preußenzeit. Das Gelände wurde unmittelbar nach der Vertreibung der Juden – ohne Rücksicht auf die bei den Juden geltende ewige Liegezeit – neu mit einem Kornspeicher bebaut, auch die Grabsteine wurden missbräuchlich verwendet.
Ursprünglich existierte auf dem Gelände des heutigen '''Ackerhof'''es ein '''jüdischer Friedhof'''. Nach dem Pogrom von 1349 wurden die '''Juden''' '''1458''' (manche Quellen schreiben 1453) '''das zweite Mal''' aus Erfurt '''vertrieben'''. Dieses Mal dauerte die Wiederansiedlung der Juden ca. 350 Jahre bis zum Beginn der Preußenzeit. Das Gelände wurde unmittelbar nach der Vertreibung der Juden – ohne Rücksicht auf die bei den Juden geltende ewige Liegezeit – neu mit einem Kornspeicher bebaut, auch die Grabsteine wurden missbräuchlich verwendet.
Der sogenannte Ackerhof, wie das Gelände seit dieser Zeit heißt, wird begrenzt durch die Straßen „Große Ackerhofsgasse“ im Norden, der „Moritzstraße“ im Osten und durch die „Andreasstraße“ im Westen. Südlich schließt der Ackerhof durch den Kornspeicher ab, er wurde 1467 gebaut und zwar offensichtlich auf der Zwingermauer, die bereits ab 1168 die Stadt umschloss (inneren = Rückseite oder Südseite und äußere = Vorderseite oder Nordseite). Reste des inneren Ringes der Zwingermauer ragen noch heute bis an die Moritzstraße heran, das ist auch auf einigen Bildern des Ostgiebels zu sehen. Der '''Kornspeicher''' ist ca. 90 m lang und ca. 25 m breit, das Dachgeschoss besteht aus 4 Etagen.


Der '''Kornspeicher''' ist ca. 90 m lang und ca. 25 m breit, das Dachgeschoss besteht aus 4 Etagen.
[[Datei:Startbild_Ackerhof.JPG|300px|right]]
[[Datei:Startbild_Ackerhof.JPG|300px|right]]
Ab 1664 wurde der Kornspeicher von den Mönchen des Petersberges genutzt, da ihr eigener dem Festungsbau geopfert wurde. Eine alte Scheune auf dem Gelände stammte aus der Zeit von 1692. Seit 1664 stand der Ackerhof unter Mainzer Herrschaft, seit 1802 von den Preußen verwaltet und als Proviantlager bis ins 20.Jh. genutzt.  An einem ehemaligen Gebäude aus etwa 1792 direkt an der Straße "Große Ackerhofsgasse" befand sich eine '''Wappentafel''', die ursprünglich am Tor zum Ackerhof angebracht worden sei. Sie enthält Schlüssel und Schwert als Signum für '''„Peter“ und „Paul"'''. Zwei dieser Steintafeln waren zumindest vor den neuerlichen Bauarbeiten noch auf dem Gelände zu sehen
(vgl. Startbilder).
An der Giebelwand des Kornspeichers zur Moritzstraße (Ostgiebel) ist folgende Inschrift zu lesen:


'''„Im Jahre des Herrn 1467 ist dieses Haus vollendet worden“.'''
Zwei solcher Steintafeln (s. Foto nebenan und auf der vorherigen Seite) waren zumindest vor den neuerlichen Bauarbeiten noch auf dem Gelände zu sehen. Dieses Bild ist das Wappen des Abtes '''Adam Dahlen'''
 
Ab 1664 wurde der Kornspeicher von den Mönchen des Petersberges genutzt, da ihr eigener dem Festungsbau geopfert wurde. Eine alte Scheune auf dem Gelände stammte aus der Zeit von 1692. Seit 1664 stand der Ackerhof unter Mainzer Herrschaft, seit 1802 von den Preußen verwaltet und als Proviantlager bis ins 20.Jh. genutzt. 


In den Jahren '''2011 bis 2013''' bebaute man den Ackerhof neu, an der Seite der Großen Ackerhofsgasse '''entstanden Wohnungen und''' der '''Kornspeicher wird''' in 2 Etagen als '''Parkhaus''' ausgebaut. Für die restlichen Etagen ist die Nutzung derzeitig noch nicht bekannt.
In den Jahren '''2011 bis 2013''' bebaute man den Ackerhof neu, an der Seite der Großen Ackerhofsgasse '''entstanden Wohnungen und''' der '''Kornspeicher wird''' in 2 Etagen als '''Parkhaus''' ausgebaut. Für die restlichen Etagen ist die Nutzung derzeitig noch nicht bekannt.


Da es eine weitläufige Baustelle war, mussten auch Bilder von vielen Standorten aufgenommen werden, um eine möglichst gute Übersicht zu vermitteln. Von folgenden Standorten entstanden '''Baustellenbilder:
Da es eine weitläufige Baustelle war, mussten auch Bilder von vielen Standorten aufgenommen werden, um eine möglichst gute Übersicht zu vermitteln. Von folgenden Standorten entstanden '''Baustellenbilder''':
'''
 
'''[[Ackerhof_Kellerfreilegung]]'''
'''[[Ackerhof_Kellerfreilegung]]'''


Zeile 20: Zeile 19:


'''[[Ackerhof_Kornspeicher_Ostgiebel]]'''
'''[[Ackerhof_Kornspeicher_Ostgiebel]]'''
'''[[Ackerhof_Kornspeicher_Südwand]]'''


'''[[Ackerhof_von_NO]]''' bedeutet: von Ecke Große Ackerhofsgasse/Moritzstraße
'''[[Ackerhof_von_NO]]''' bedeutet: von Ecke Große Ackerhofsgasse/Moritzstraße
Zeile 28: Zeile 29:


'''[[Ackerhof_von Ost]]'''  bedeutet: von Mitte Moritzstraße in Richtung Andreasstraße
'''[[Ackerhof_von Ost]]'''  bedeutet: von Mitte Moritzstraße in Richtung Andreasstraße
(Foto: Udo Köster)





Aktuelle Version vom 3. Februar 2017, 20:38 Uhr

Neubebauung des Ackerhofes

Ursprünglich existierte auf dem Gelände des heutigen Ackerhofes ein jüdischer Friedhof. Nach dem Pogrom von 1349 wurden die Juden 1458 (manche Quellen schreiben 1453) das zweite Mal aus Erfurt vertrieben. Dieses Mal dauerte die Wiederansiedlung der Juden ca. 350 Jahre bis zum Beginn der Preußenzeit. Das Gelände wurde unmittelbar nach der Vertreibung der Juden – ohne Rücksicht auf die bei den Juden geltende ewige Liegezeit – neu mit einem Kornspeicher bebaut, auch die Grabsteine wurden missbräuchlich verwendet.

Der Kornspeicher ist ca. 90 m lang und ca. 25 m breit, das Dachgeschoss besteht aus 4 Etagen.

Startbild Ackerhof.JPG

Zwei solcher Steintafeln (s. Foto nebenan und auf der vorherigen Seite) waren zumindest vor den neuerlichen Bauarbeiten noch auf dem Gelände zu sehen. Dieses Bild ist das Wappen des Abtes Adam Dahlen.

Ab 1664 wurde der Kornspeicher von den Mönchen des Petersberges genutzt, da ihr eigener dem Festungsbau geopfert wurde. Eine alte Scheune auf dem Gelände stammte aus der Zeit von 1692. Seit 1664 stand der Ackerhof unter Mainzer Herrschaft, seit 1802 von den Preußen verwaltet und als Proviantlager bis ins 20.Jh. genutzt.

In den Jahren 2011 bis 2013 bebaute man den Ackerhof neu, an der Seite der Großen Ackerhofsgasse entstanden Wohnungen und der Kornspeicher wird in 2 Etagen als Parkhaus ausgebaut. Für die restlichen Etagen ist die Nutzung derzeitig noch nicht bekannt.

Da es eine weitläufige Baustelle war, mussten auch Bilder von vielen Standorten aufgenommen werden, um eine möglichst gute Übersicht zu vermitteln. Von folgenden Standorten entstanden Baustellenbilder:

Ackerhof_Kellerfreilegung

Ackerhof_Kornspeicher_Innen

Ackerhof_Kornspeicher_Ostgiebel

Ackerhof_Kornspeicher_Südwand

Ackerhof_von_NO bedeutet: von Ecke Große Ackerhofsgasse/Moritzstraße

Ackerhof_von NW bedeutet: von Ecke Große Ackerhofsgasse/Andreasstraße

Ackerhof_von_Nord bedeutet: von Mitte Große Ackerhofsgasse

Ackerhof_von Ost bedeutet: von Mitte Moritzstraße in Richtung Andreasstraße


(Foto: Udo Köster)



zurück zu Große Ackerhofsgasse-Baustellenbilder

zurück zu Baustellen-Bilder