Wasserburg Kapellendorf

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Wasserburg Kapellendorf und Erfurt

Wasserburg Kapellendorf ist ein ehemaliges Erfurter Reichslehen, Burgmuseum gehört zum Stadtmuseum Erfurt


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Das Erfurter Landgebiet umfasste einst zahlreiche Burgen, aber keine von ihnen ist so eng mit der Geschichte der Stadt Erfurt verbunden geblieben wie die 1348/52 erworbene Wasserburg Kapellendorf. Sie gehört zu den größten und besterhaltensten Burgen Thüringens. Im 12. Jahrhundert gegründet, war ihre Entwicklung zunächst mit dem Geschlecht der Burggrafen von Kirchberg verbunden. Nach deren Niedergang gelangte die Burg schließlich an die mächtige mittelalterliche Metropole Erfurt. Als östlicher Außenposten des Landgebietes nahe der Straße zwischen Weimar und Jena besaß die Burg für Erfurt große strategische Bedeutung und wurde großzügig ausgebaut.

Zwar musste das stolze Reichslehen 1508 an die Wettiner verpfändet werden und konnte von der Quasi-Reichsstadt Erfurt bis zum Verlust der Autonomie 1664 nicht wieder zurück erworben werden. Die Erinnerung an die „Erfurter Burg“ blieb jedoch lebendig. In der Zeit der Weimarer Republik knüpfte der Erfurter Geschichtsverein an die alten historischen Bande an. Die aus diesem bildungsbürgerlichen Kreis heraus 1930 gegründete Burggemeinde Kapellendorf unter dem Geschichtsvereins-Vorsitzenden Prof. Dr. Johannes Biereye übernahm die Verantwortung für die 1933 von der Stadt Erfurt angekaufte Burg. Dank des großen Engagements der Erfurter erlebte sie in den wenigen Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg eine wahre Renaissance. Auch wenn die Burggemeinde 1945 erlosch, die Burg an die Gemeinde Kapellendorf und später an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten wechselte, blieben die Beziehungen nach Erfurt bestehen, zumal das Burgmuseum vom Stadtmuseum Erfurt betreut wird.

(Dr. Steffen Raßloff)


Literaturtipps:

Marie Petermann und Gudrun Noll (Red.): Wasserburg Kapellendorf. Von den Anfängen bis 1806. Erfurt 2011.

Steffen Raßloff: Die "Erfurter Burg" kehrt zurück. Kapellendorf im 20. Jahrhundert. In: Stadt und Geschichte. Zeitschrift für Erfurt 49 (2011). S. 12 f.