Schrecklich schön. Kriegserinnerungen aus Munition

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Kriegserinnerungen aus Munition

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Im August 1914 entlud sich eine gewitterschwüle politische Atmosphäre über Europa, die durch den Wettstreit der Weltmächte aufgeladen worden war. Über den Kontinent schlug eine Welle der Begeisterung über den Beginn des "Großen Krieges". Dies galt auch für die preußischen Verwaltungs- und Garnisonstädte Erfurt und Kassel, die bald zu den größten Rüstungszentren des Deutschen Reiches zählen sollten. Während des Ersten Weltkriges arbeiteten allein in Erfurt bis zu 42.000 Arbeiter in 650 Rüstungsbetrieben.

Angesichts der verheerenden Wirkung neuer Waffen mögen die Erinnerungsgegenstände aus Munitionsteilen heute befremdlich wirken, die Soldaten selbst herstellten oder von der Schmuckindustrie produzieren ließen. Dennoch gilt es sie aus ihrer Zeit heraus zu betrachten, erfüllten sie doch spezifische erinnerungskulturelle Funktionen.

Viele dieser Granatführungsringe, Patronenhülsen und Kartuschen, weiter verarbeitet zu Armreifen, Vasen, Brieföffnern oder Raucherutensilien enthält die Sammlung Gerhard Seib. Jene in Umfang und Vielgestaltigkeit einmalige Sammlung konnte vom Förderverein Stadtmuseum Erfurt erworben werden. 100 Jahre nach Beginn des Krieges bietet die Ausstellung im Stadtmuseum Erfurt und im Museum für Sepulkralkultur Kassel 2014/15 damit einen repräsentativen Überblick über diese "schrecklich schönen" Kriegserinnerungen aus Munition.


Gudrun Noll-Reinhardt / Steffen Raßloff (Red.): Schrecklich schön. Kriegserinnerungen aus Munition (Katalog zur Ausstellung im Stadtmuseum Erfurt und im Museum für Sepulkralkultur Kassel 2014/15). Erfurt 2014.


Die Ausstellung ist vom 15. Juni bis zum 30. November 2014 im Stadtmuseum Erfurt zu sehen.


Siehe auch: Geschichte der Stadt Erfurt, Erfurt im Ersten Weltkrieg 1914/18