Kleine Geschichte Sachsens

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Kleine Geschichte Sachsens

Sachsen kann auf eine lange Geschichte von der Urzeit über das Kurfürstentum Augusts des Starken bis hin zum heutigen Freistaat zurückblicken. Seine Metropolen Dresden und Leipzig genießen Weltruf. Zugleich gilt es als „Musterland der Industrialisierung“, in dem der Bergbau lange eine wichtige Rolle spielte. Das reich illustrierte Buch im handlichen Westentaschen-Format gibt hierzu einen populärwissenschaftlichen Überblick.


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Die Geschichte Sachsens greift weit über das Territorium des heutigen Freistaates hinaus, ist vielmehr über Jahrhunderte zugleich mitteldeutsche Geschichte. An der Schwelle zur Neuzeit um 1500 beherrschte das Fürstengeschlecht der Wettiner eines der mächtigsten Territorien des Reiches. Es umfasste weite Teile der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Als Markgrafen von Meißen hatten sie sich seit 1089 die Herrschaft über Sachsen erkämpft, 1247 erwarben sie die Landgrafschaft Thüringen und wurden 1423 mit dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg in den Kurfürstenstand erhoben.

Allerdings sollte diese große Machtentfaltung nicht in einen modernen „großsächsischen“ Staat münden. Die Wettiner waren hieran wesentlich beteiligt, splitterten sie doch durch Erbteilungen ihren Besitz immer wieder auf. Die Leipziger Teilung 1485 zwischen den Brüdern Albrecht und Ernst wurde dabei zu einer entscheidenden Zäsur. Sie führte zur dauerhaften Aufspaltung in eine albertinische (sächsische) und ernestinische (thüringische) Linie der Wettiner. Dies ging langfristig mit einer Schwächung besonders gegenüber dem Rivalen Brandenburg-Preußen einher.

Den Albertinern gelang zwar nach dem Sieg im Schmalkaldischen Krieg 1547 die Entwicklung des Kurfürstentums und Königreichs Sachsen (1806) zu einem einheitlichen Territorialstaat mit der Residenz Dresden. Sachsen geriet jedoch nach dem glanzvollen „Augusteischen Zeitalter“ seit Mitte des 18. Jahrhunderts immer wieder auf die Verliererseite der Geschichte. Mehrfach drohte sogar das völlige Aufgehen im ungeliebten Nachbarn Preußen. Entsprechende Begehrlichkeiten reichen von der Zeit Friedrichs des Großen über die Niederlage im Strudel von Napoleons Untergang bis hin zum Preußisch-Österreichischen Krieg 1866.

Das 20. Jahrhundert prägte schließlich die heutige deutsche Länderstruktur aus. Sachsen weist dabei als Kurfürstentum, Königreich und Land große Kontinuität auf. Aus dem verkleinerten Königreich von 1815 wurde 1918 der erste Freistaat, der nach 1933 im NSDAP-Gau Sachsen aufging. 1945 entstand das Land Sachsen durch Rückkehr preußischer Gebiete weitgehend in seiner heutigen Gestalt. Es wurde jedoch 1952 schon wieder in die DDR-Bezirke Dresden, Leipzig und Chemnitz/Karl-Marx-Stadt aufgeteilt. Seit dem 3. Oktober 1990 ist Sachsen nunmehr föderaler Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland.


Steffen Raßloff: Kleine Geschichte Sachsens (Rhino Westentaschen-Bibliothek). Ilmenau 2018.


> Geschichte Mitteldeutschlands, Geschichte Thüringens