Epitaph des Kleinen Hospitals: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Aus der Serie [[Fundstücke aus dem Stadtmuseum]] mit Gudrun Noll und [[Steffen Raßloff|Dr. Steffen Raßloff]] (12.07.2012)'''
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'''Gründliche Vorsorge'''
'''Gründliche Vorsorge'''
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Zu einem 2,50-m-großen Epitaph befragte die TA Gudrun Noll, Kustodin des Stadtmuseums:
Zu einem 2,50 m großen Epitaph befragte die TA Gudrun Noll, Kustodin des Stadtmuseums:




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Das ist ein Epitaph für die Gründer des Kleinen Hospitals, eine 1410 erbaute Herberge für arme Fremde vor dem Krämpfertor. Dort fanden zum Beispiel  Pilger auf dem Jakobsweg eine freie Unterkunft. Die Spruchbänder künden von der Stiftung und nennen die Namen der Stifter: der Tuchhändler Conrad von Duderstadt und Siegfried von Leubingen.
Das ist ein Epitaph für die Gründer des Kleinen Hospitals, eine 1410 erbaute Herberge für arme Fremde vor dem Krämpfertor. Dort fanden zum Beispiel  Pilger auf dem Jakobsweg eine freie Unterkunft. Die Spruchbänder künden von der Stiftung und nennen die Namen der Stifter: der Tuchhändler Conrad von Duderstadt und Siegfried von Leubingen.
Eines der beeindruckenden Zeugnisse aus dem mittelalterlichen Erfurt. Der Sandsteinblock stand ursprünglich in der Marienkapelle des Hospitals. Er ist mehr als 2,50 Meter groß.  
Eines der beeindruckenden Zeugnisse aus dem mittelalterlichen Erfurt. Der Sandsteinblock stand ursprünglich in der Marienkapelle des Hospitals. Er ist mehr als 2,50 Meter groß.  


''Warum waren die beiden so großzügig?''
''Warum waren die beiden so großzügig?''


Im christlich geprägten Mittelalter galt die Vorsorge für den Todesfall besonders dem Seelenheil.  Man dachte, man sei auf die Gebete anderer, auf  Totengedenken und Seelenmessen angewiesen, wenn die eigene Seele ins Paradies kommen sollte. Dazu gab Stiftungen, etwa an Kirchen und Klöster. Je umfangreicher sie waren, desto sicherer sollte der Erfolg sein.
Im christlich geprägten Mittelalter galt die Vorsorge für den Todesfall besonders dem Seelenheil.  Man dachte, man sei auf die Gebete anderer, auf  Totengedenken und Seelenmessen angewiesen, wenn die eigene Seele ins Paradies kommen sollte. Dazu gab es Stiftungen, etwa an Kirchen und Klöster. Je umfangreicher sie waren, desto sicherer sollte der Erfolg sein.




Siehe auch: '''[[Stadtmuseum Erfurt]]''', '''[[Geschichte der Stadt Erfurt]]'''
Siehe auch: '''[[Stadtmuseum Erfurt]]''', '''[[Geschichte der Stadt Erfurt]]'''

Aktuelle Version vom 1. Oktober 2022, 10:42 Uhr

Epitaph des Kleinen Hospitals

Aus der Serie Fundstücke aus dem Stadtmuseum mit Gudrun Noll und Dr. Steffen Raßloff (12.07.2012)


Gründliche Vorsorge

Epitaph.jpg


Zu einem 2,50 m großen Epitaph befragte die TA Gudrun Noll, Kustodin des Stadtmuseums:


Was ist das für ein Stein und wer sind die beiden Menschen unter der Kreuzigungsgruppe?

Das ist ein Epitaph für die Gründer des Kleinen Hospitals, eine 1410 erbaute Herberge für arme Fremde vor dem Krämpfertor. Dort fanden zum Beispiel Pilger auf dem Jakobsweg eine freie Unterkunft. Die Spruchbänder künden von der Stiftung und nennen die Namen der Stifter: der Tuchhändler Conrad von Duderstadt und Siegfried von Leubingen. Eines der beeindruckenden Zeugnisse aus dem mittelalterlichen Erfurt. Der Sandsteinblock stand ursprünglich in der Marienkapelle des Hospitals. Er ist mehr als 2,50 Meter groß.

Warum waren die beiden so großzügig?

Im christlich geprägten Mittelalter galt die Vorsorge für den Todesfall besonders dem Seelenheil. Man dachte, man sei auf die Gebete anderer, auf Totengedenken und Seelenmessen angewiesen, wenn die eigene Seele ins Paradies kommen sollte. Dazu gab es Stiftungen, etwa an Kirchen und Klöster. Je umfangreicher sie waren, desto sicherer sollte der Erfolg sein.


Siehe auch: Stadtmuseum Erfurt, Geschichte der Stadt Erfurt